Sie ist eben in die Jahre gekommen. Die Orgel in der Niederwürzbacher Pfarrkirche St. Hubertus ist 41 Jahre alt. Seitdem wurden nur kleinere Reparaturen durchgeführt.
Nun wird sie für gut 22.000 Euro renoviert. Bis September sollen die Arbeiten erledigt sein.
Es ist das Geräusch eines Staubsaugers, das man derzeit beim Betreten der Pfarrkirche St. Hubertus in Niederwürzbach als erstes wahrnimmt.
Aber es ist kein Großreinemachen angesagt, sondern das Staubsauger-Geräusch kommt von der Empore, genauer von der Orgel. Denn die muss derzeit renoviert werden. Im Jahre 1972 wurde die Orgel in Niederwürzbach von der renommierten Orgelbau-Firma Späth aufgebaut, die Anschaffung des recht teuren Instrumentes für die Pfarrkirche war damals auch im Pfarrgemeinderat durchaus kontrovers diskutiert worden. Aber das ist längst vergessen, heute ist die Orgel unumstritten. „Aber sie ist eben in die Jahre gekommen“, wie es Verwaltungsratsmitglied Erwin Lück formuliert. Gemeinsam mit Pfarrer Eric Klein kümmert er sich um die Renovierungsarbeiten. Und es ist einiges zu tun.
Denn die Gesamtkosten der Renovierung betragen gut 22 000 Euro, „von der Diözese gibt es dafür kein Geld“, stellt Pfarrer Klein klar. Also ist die Kirchengemeinde gefordert: „Und da passiert einiges“, wie Erwin Lück herausstellt.
So werden viele Aktionen gestartet, auch der Erlös des Pfarrfestes floss in den Orgel-Fond. Es wird Orgelwein und auch Orgelhonig angeboten, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Sie ist eben in die Jahre gekommen
„So einen Orgel braucht eben auch eine Wartung, sie muss von Zeit zu Zeit generalüberholt werden“, analysiert Peter Ohlert. Der Orgel- und Harmoniumbaumeister aus Kirkel braucht mit seinem Mitarbeiter Francisco Vivo insgesamt gut acht Wochen für die Arbeit.
So wurden alle Pfeifen der Orgel ausgebaut, und das sind insgesamt 1700. Die Metallpfeifen mussten zum Teil ausgebessert werden, die Holzpfeifen wurden allesamt nass abgewischt.
Der Staubsauger kam übrigens beim Spieltisch zum Einsatz: „Man muss sich das vorstellen wie beim Schrank im Wohnzimmer.
Dort, wo man nicht richtig rankommt, liegen die Staubflusen“, erläutert Ohlert die Arbeit. Dichtungen wurden ersetzt, wo früher – wie etwa beim Pedal – noch Dichtungen aus Kunststoff verwendet wurden, kommen heute Filzringe zum Einsatz. Seit vielen Jahren hatte man die Orgel mehr oder weniger „vernachlässigt“, erst 2005 und 2008 wurden kleinere Reparaturen durchgeführt.„Ansonsten hat man sie eben spielbereit gehalten“, stellt Erwin Lück fest. Aber die jetzige Renovierung wird die Orgel wieder für Jahre „fit machen“, man hofft, künftigen Großschäden damit vorbeugen zu können.
Für etwa 25 Jahre, so schätzt Orgelbaumeister Ohlert, wird das Instrument nun wieder in Ordnung sein. Denn mit ihren gut 40 Jahren ist die Würzbacher Orgel noch ein relativ „junges“ Instrument.
Die Lebensdauer hängt aber, so der Orgelbaumeister, auch von den Luftverhältnissen in der Kirche ab, zudem spielen Feuchtigkeit oder starkes Abbrennen von Kerzen eine Rolle. Aber am 31. August, pünktlich zur Kirchweih am ersten Wochenende im September, werden die Arbeiten abgeschlossen sein, dann wird die Orgel wieder feierlich in Betrieb genommen.
Bis dahin muss man sich noch mit einem E-Piano behelfen.
Quelle: www.saarbruecker-zeitung.de